Aalweber - ein Hamburger Original

 

Mein lüttje Madamm, Ihr Kaufen ehrt mich sehr,

woll’n Sie nich noch’n büschen mehr?

Allerhand Waar – von de Kaar!

Kaufen Sie ein klein’n Reinmacherstock

für ihren neuen Winterrock!

Glanzbürsten und Wichsbürsten! Mansell von’n Saal.

Kommen Sie doch schnell mal hendal!

Was hat der Mann zu Kauf?

Bürsten hat der Mann zu Kauf!

Nehmen Sie eine mit rauf

oder ‘n Schwanz von die kleine arabische Pferd,

ist unter Brüdern 4 Schillinge wert.

 In Erinnerung gerufen hat Hamburg das Original Aalweber 1922 ausgerechnet auf „Notgeld“, das in der Wirtschaftskrise von der Stadt ausgegeben wurde, um den Mangel an Kleingeld zu beheben. Es ist dem Architekten Dieter Grohs zu verdanken, dass seit 2011 vor dem Haus Spadenteich 1 in St. Georg ein koloriertes Stahlrelief an Aalweber erinnert. Grohs sagte anerkennend bei der Denkmalseinweihung: „Der Aalweber wusste genau, wie man verkauft. Er kleidete sich auffällig und präsentierte sein Angebot in Form von gereimten Versen ... Seine Verkaufsmethode hatte Unterhaltungswert, so wie es heute noch der Aale-Dieter vom Fischmarkt hat.“ Auch auf Wikipedia gibt es mittlerweile einen kurzen Beitrag über Aalweber. Der Original Hamburger Hummel-Club von 1902 ruft Aalweber wie andere Originalen bei Auftritten ehrenamtlicher Schauspielerinnen und Schauspielern in historischen Kostümen in Erinnerung.

Frank Kürschner-Pelkmann

Entdeckungsreise in die Welt der Hamburger Originale

ISBN 978-3-98885-248-9

336 Seiten, 15,95 Euro

 

© Frank Kürschner-Pelkmann